Ihre Speisekarte dient nicht mehr nur dazu Ihre Gerichte auszupreisen, sondern ist ein wertvolles Werkzeug, um sie gewinnbringend anzupreisen. Eine übersichtliche, ansprechende und appetitanregende Karte kann die Zahl der Bestellungen erhöhen und damit maßgeblich den Umsatz steigern.
Die meisten Gastronomen sind Spezialisten, was ihre Gerichte und das Geschäftliche angeht. Doch die wenigsten wissen wirklich, worauf es bei der Speisekarten-Gestaltung ankommt. Wenn Sie jedoch die folgenden Tipps in Ihre eigenen Überlegungen einfließen lassen, dann ist es ein Leichtes eine ansprechende Karte zu erstellen.
Die häufigsten Fehler bei der Gestaltung von Speisekarten
Die Speisekarte ist wie eine Visitenkarte für Ihren Betrieb. Ist sie schmuddelig, schlecht formuliert oder einfach nur langweilig, dann überträgt sich dieser Eindruck schnell auf Ihr Restaurant. Aus Unwissenheit oder Zeitmangel begehen Gastronomen bei der Gestaltung oftmals die gleichen Fehler, die Sie vermeiden sollten.
Rechtschreibfehler und Fremdwörter
Rechtschreibfehler in der Speisekarte bringen zwar den einen oder anderen Lacher am Tisch, zeugen aber nicht von professioneller Arbeit. Bevor sie also in Druck gegeben wird, sollte sie unbedingt von mehreren Leuten gegengelesen werden, von deren Sprachkenntnissen Sie überzeugt sind.
Nicht von jedem Gast können Sie erwarten, dass er Fachbegriffe wie Jus, Foie Gras oder Chutney ohne Probleme übersetzen kann. Auch unter diesem Aspekt sollte die Karte von einem Küchenlaien gelesen werden, damit dieser anmerken kann, was er nicht versteht und was erklärt werden sollte.
Überlastetes Design
Die Struktur einer Speisekarte sollte innerhalb weniger Sekunden erfassbar sein. Das Auge benötigt dafür Fixpunkte (Zwischenüberschriften) und Orientierungshilfen (Hervorhebungen), um dies zu bewerkstelligen. Ist das Design zu bunt, mit unzähligen Schriften versehen und stehen zu viele Speisen darauf, dann ist unser Auge überlastet. Der Gast kann sich dann schnell überfordert fühlen. Setzen Sie auf ein einfaches und klar strukturiertes Design, ohne unnötige Spielereien.
Unlesbare Schrift
Eine geschwungene und verschnörkelte Schrift für von vielen als schön empfunden, jedoch lässt sie sich gedruckt meist nur sehr schwer lesen. Kein Gast hat die Lust jedes Wort mühsam entziffern zu müssen, um seine Bestellung abgeben zu können. Nutzen Sie daher gut lesbare und klar abgegrenzte Schriften, damit sich das Auge des Betrachters nicht zu sehr anstrengen muss.
Schlechte Bilder
Bilder von leckeren Speisen können einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Das gilt allerdings nur für hervorragende Bilder. Schlecht belichtete, unscharfe Fotos aus merkwürdigen Blickwinkeln und auf dem heimischen Drucker gedruckt bewirken eher das Gegenteil. Wer keinen guten Fotografen und Food-Stylisten zur Hand hat, der verzichtet lieber auf Bilder auf der Speisekarte.
Speisekarten unter die Lupe genommen
Die folgenden Beispiele zeigen, was Sie bei der Gestaltung Ihrer Speisekarte genauso machen bzw. was Sie lieber nicht nachmachen sollten.
Beispiel 1:
Bildquelle: New menu cards (Flickr.com / CC BY 2.0)
Die Speisekarte aus Beispiel 1 hat eines richtig gemacht. Sie ist übersichtlich und aufgeräumt, sodass man sie mit einem einzigen Blick erfassen und verarbeiten kann. Die Farbgebung passt hervorragend zum grünen Motto des Cafés und die Reihenfolge der Angebote ist wohl durchdacht. Zwar mag man sich darüber wundern, dass die Getränke vor den Speisen aufgeführt werden. Aber für ein Café, das meist mehr Getränke als Gerichte verkauft, ist diese Anordnung durchaus angebracht.
Beispiel 2:
Bildquelle: Maristro – Speisekarte (Flickr.com / CC BY ND 2.0)
Auch das zweite Beispiel besticht mit einer gelungenen Speisekarte. Sie hat zwar mehr Seiten, ist aber klar strukturiert. Zum einen sind die Speisen farblich hervorgehoben (orange). Zum anderen werden die besten Angebote in einem orangen Kreis sichtbar vom Rest abgegrenzt. Das ist übrigens der beste Platz, um die Speisen anzupreisen, die die größte Gewinnspanne besitzen. Generell wirkt die Farbgebung äußerst freundlich und ist so hochwertig, dass sie sogar für ein hochpreisiges Restaurant stehen kann.
Beispiel 3:
Bildquelle: Strange things on the menu here (Flickr.com / CC BY SA 2.0)
Das Beispiel 3 ist eine Speisekarte, wie man sie aus Imbissen und Fastfood-Restaurants kennt. Dabei sieht man ihr deutlich an, wie wenig Liebe ins Detail gesteckt wurde. Zunächst scheint sie durch den starken Falz in der Mitte, der schon fast wie ein Riss wirkt, abgegriffen und alt zu sein. Auch die Farbwahl ist alles andere als vorteilhaft. Helle Schrift auf dunklem Grund ist immer schwerer zu erfassen als anders herum. Die Gerichte sind lieblos präsentiert und die Topseller sind nicht optisch hervorgehoben. Diese Speisekarte ist sicherlich funktional, aber ihr volles Marketing-Potenzial wurde nicht ausgeschöpft. Noch dazu hat sich ein mehr als kurioser Schreibfehler eingeschlichen.
Dieser Beitrag wurde recherchiert und bereit gestellt von Jasmin Schmidt von Overnightprints.
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